"Und es hat klick gemacht" - ist das der Fall, war meist eine Berührung im Spiel. Schon unwillkürliche Berührungen im Alltag beeinflussen unsere Entscheidungen, sie eröffnen uns den Zugang zu verschütteten Gefühlen oder bringen uns zurück ins Gleichgewicht. Wie "human touch" wirkt und warum er so wichtig ist, schildert die junge Neurowissenschaftlerin Rebecca Böhme in diesem außergewöhnlich anschaulichen und einfühlsamen, im wahrsten Sinne berührenden Buch.
Die Wissenschaft der menschlichen Berührungen ist jung. Vor kurzem noch galt bei Babys wie bei älteren Menschen: Anfassen verboten. Heute wissen wir: Neugeborene, die direkt nach der Geburt intensiven Hautkontakt erfahren, sind mit einem Jahr weniger schnell frustriert und können sich selbst besser beruhigen. Bis ins hohe Alter hinein bleibt körperlicher Kontakt essentiell wichtig für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Der Mensch ist ein Kontaktwesen, Streicheln kein Luxus, sondern Überlebensmittel. Wer berührt wird, lebt länger und erholt sich schneller von Erkrankungen. Ein Mangel an Berührung hingegen kann regelrecht krank machen. Rebecca Böhme zeigt, was in unserem Körper und Kopf passiert, wenn wir berührt werden, sie untersucht das Trendphänomen der Kuschelpartys und fragt nach der Möglichkeit von Berührung in Fernbeziehungen.
Autorentext
Dr. Rebecca Böhme erforscht, wie wir durch Berührungen kommunizieren, wie die Verarbeitung von Berührung im Gehirn mit unserem Selbstkonzept zusammenhängt und inwiefern diese Prozesse bei psychiatrischen Patienten verändert sind. Die interdisziplinäre Neurowissenschaftlerin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Schweden.
Inhalt
Inhalt Einleitung 1. Babyzart Körperwärme und Nähe The Nature of Love Der Streichel-Sinn 2. Trost, Spinnen und Mitgefühl Ich und die anderen Das körperliche Selbst Das aktive und das passive Ich Das soziale Selbst 3. Berührungen im Alltag Der Midas-Effekt Warum sind Berührungen angenehm? Kultur und Berührung 4. Freundschaft Vom Lausen zur Freundschaft Berührungswahrnehmung im Kontext Berührung gegen Stress Berührungen und Nähe 5. Haustiere Heilsame Tiergesellschaft Tiergestützte Therapie 6. Liebe, Sex und Zärtlichkeit Zufriedenheit in der Liebesbeziehung Erotik Das Bindehormon Oxytocin 7. Berührungen und Krankheit Schizophrenie und Berührung Autismus und Berührung ADHS und Berührung Berührungs-Synästhesie Magersucht und Berührung Berührungen im medizinischen Kontext 8. Die Wissenschaft hinter Kuschelpartys, Tantra und Wohlergehen Selbsterfahrung Yoga und Interozeption Brauchen wir Kuschelpartys? 9. Berührungen in Zeiten der virtuellen Kommunikation Fernbeziehungen und Mitgefühl Smartphones und Roboter Kein Ersatz Nachwort Zur Methodik der Hirnforschung Literatur Bildnachweis