Der 30-jährige Fotograf Matyas hat seine Kindheit im Waisenhaus verbracht. Umso mehr schockiert ihn die Nachricht vom Tod seiner Mutter; er ist bisher davon ausgegangen, dass seine Eltern umgekommen sind, als er noch ganz klein war. Sein bis dato ruhiges, ausgeglichenes und zufriedenes Leben - Matyas hat es sich zusammen mit seiner im achten Monat schwangeren Frau und dem gemeinsamen Sohn Pierre angenehm eingerichtet - gerät völlig aus den Fugen, als er bei der Eröffnung des Testaments auch noch auf seinen Zwillingsbruder Thomas trifft, von dessen Existenz er ebenfalls nichts wusste.
Da Matyas sich an die Periode vor dem vermeintlichen Unfalltod der Eltern nicht erinnern kann, beginnt er zu recherchieren. Er will herausfinden, was in seinen ersten sechs Lebensjahren passiert ist. Warum wurde er ohne ersichtlichen Grund weggegeben während Thomas die ungeteilte Aufmerksamkeit und liebevolle Zuneigung der Mutter erhalten hat? Ist damals etwas vorgefallen? Und wenn ja, was? Warum hat er an diese Zeit keinerlei Erinnerungen?
Die Situation wird noch um einiges komplizierter, als Thomas immer mehr Zeit mit Matyas Familie verbringt. Thomas scheint alles besser zu können, er wäre der ideale Ehemann und Vater, der der Familie alles bieten könnte, was sie braucht. Doch nicht genug damit, dass Thomas der perfekte Matyas ist, er kennt auch seinen Zwillingsbruder in- und auswendig, kann scheinbar die Gedanken von Matyas lesen. Sogar die intimsten Wünsche von Matyas sind ihm bekannt.
Die Grenze zwischen den Zwillingsbrüdern verwischt immer mehr. In dem Maß, in dem Thomas nach Matyas Leben zu greifen scheint, entgleitet Matyas seine Existenz. Die Angst, alles, was er sich im Leben aufgebaut hat, seine Frau und die Kinder, aber auch seine eigene Identität, die ihn unverwechselbar und einmalig macht, zu verlieren, nimmt ihm nach und nach die Luft zum Atmen und treibt ihn schier in den Wahnsinn.
Stück für Stück erfährt Matyas Neues über seine früheste Kindheit, die einzelnen Teile fügen sich langsam zu einem Puzzle zusammen ...